Naturpool bei Mannheim / Heidelberg – Dokumentation
Hallo alle zusammen,
eigentlich träumte ich schon immer von einem Schwimmteich (schon als Jugendlicher), letztes Jahr sollte es dann spontan so weit sein, den Traum Wirklichkeit werden zu lassen.
Ich habe mir jetzt Zeit genommen, eine Dokumentation zu machen, da ich selbst auch sehr viele Infos hier aus dem Forum habe und aus Büchern wie z. B. aus der „Schwimmteich Planungshilfe“ von Ralf Glenk (hier im Shop bestellbar) und aus der Beratung von Peter Latzel. Vielen Dank noch mal dafür! Ich hoffe es macht anderen Mut, die noch zögern oder unsicher sind.
Nun aber zur Dokumentation:
So sah unser Garten noch Ende 2012 aus.
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Im Januar 2013 fällten wir unsere Hecken, gruben die Wurzeln aus … Nachdem wir im Februar/März 2013 Gabionen aufgebaut hatten, juckte es wieder in den Fingern – Schwimmteichbau ja oder nein? Während der Arbeiten an Hecke und Gabionen kam jedenfalls die Lust am Buddeln auf und so begann ich mit der Planung. Der Garten war ja eh schon Baustelle. Finanziell sollte es ein kompletter Eigenbau (bis auf Folie) werden. Und dann ging es los.
Am 30.03.2013 war der erste Spatenstich und abends konnte man die Ausmaße schon recht gut erkennen. Der Mutterboden wurde im Restgarten gelagert, um am Ende die Erde wieder auffüllen zu können. Zudem hatte der Garten ein Gefälle von 10 cm von der Terrasse weg, was nach dem Bau ausgeglichen werden sollte.
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Geplant war ein erdmoduliertes Becken mit recht steilen Wänden, da wir die Info hatten, dass es recht lehmiger Boden sein müsste. Rundum wollten wir Blockstufen aus Granit legen. Sollten diese sich z.B. im Winter etwas verschieben, könnte man diese im Frühjahr wieder zurecht schieben.
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Also wurde gebuddelt – und zwar mit dem Handbagger (Spaten, Schaufel)! Da der Zugang in den Garten recht schmal ist und man nur mit einem kleinen Bagger hineinkommen würde, entschieden wir uns für diese Methode. Ich wurde zwar von einigen für verrückt erklärt, aber es war gut machbar! Die „kleinen“ Familienmitglieder packten immerhin tatkräftig mit an.
Als wir bei 1,5 m Tiefe ankamen, wurde der Boden zum puren Sand. Die Überlegung, das Becken „nur“ erdmoduliert zu machen, geriet ins Wanken. Nach etwas Überlegung und Neuplanung dann der Entschluss: Es wird betoniert! Kostenmäßig kam die ganze Aktion nicht viel teurer, da ich anstatt der Blockstufen um den kompletten Teichrand nun hauptsächlich Terrassenplatten verwenden konnte. Nur gab es viel mehr Arbeit – egal!
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Abtransportiert wurde alles mit Containern, die passten gut in den Hof und pro Woche bekam ich immerhin 2-3 solche Teile gefüllt, wobei dabei neben der beruflichen Arbeit sonst nichts anderes gemacht wurde! Kribbelnde Hände, Arme, Rückenschmerzen und Muskelaufbau gab es logischerweise, aber immer im Gedanken daran, dass der Muskelaufbau nötig war, um nach dem Aushub die schweren Schalsteine, Blockstufen… tragen zu können. Insgesamt waren es 18 Container. Das macht immerhin 135 Kubikmeter Aushub, der abgefahren wurde! Hier danke ich Thomas, der den ganzen „Dreck“ immer wieder abholte.
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Regenwetter – also ab in die Garage und die Optik eines Bombeneinschlags herstellen. Hier sollte die ganze Technik unterkommen: Pumpenboard mit Vorfilterpumpe 10.000 und ein Phosphatfilter sollten hier am Ende ihren Platz finden.
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Ende Mai 2013
Der Aushub war abgeschlossen und so begann die Materialschlacht: 9 Paletten 24er Schalsteine, eine Tonne Stahl für Bodenplatte und Wände… Die erste Reihe Schalsteine wurden schön in Beton gesetzt, da ich Bodenplatte und Wände auf einmal betonieren wollte. Den Beton selbst anzumischen kam für mich nicht in Frage, deshalb holte ich mir den Beton mit dem Anhänger im Werk mit 4-Stunden-Verzögerer. Das funktionierte perfekt, war nicht wirklich teurer als von Hand anzurühren und 1 Kubikmeter reichte für 4 Stunden, um die Steine zu setzen. Wenn noch ein bisschen übrig war, kam das einfach in die Mitte unter die Bodenplatte. Die Steine und der Stahl wurden dann noch kurz hochgestapelt, das ging ruck zuck. Da sah man so schnell einen Fortschritt im Vergleich zum Aushub.
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Ende Juni 2013
Ausbetoniert wurde das alles mit der Schlauch-Betonpumpe. Eben mal kurz am Morgen 4 Helfer organisiert, für eine Stunde Hilfe zum Schlauch führen, danach waren 10 Kubikmeter Beton in den Wänden und auf dem Boden!
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Juli 2013
Das große Filterbecken betonierte ich nicht komplett. Hier wurden nur die oberen 2 Reihen betoniert, da das Becken nicht so tief ist. Alles andere wurde betoniert. Die Wände verputze bzw. verspachtelte ich noch schön. Und da die Bodenplatte doch etwas uneben war, goss ich noch 4 Säcke Ausgleichsmasse darüber.
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Filterkies von Euroquarz – Aquagran bei der Anleiferung. Gesamt 18 Tonnen in 16-32 als Drain und Deckschicht und 4-10 als Filterkies. Das ist nicht so billig wie Rheinkies oder so, aber dafür zertifiziert und die Erfahrungen sprechen dafür.
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Ende Juli 2013
Endlich war es soweit, die Folie kann rein. Firma Milke (Herr Jankowski) hat ganze Arbeit geleistet. Um 9:00 Uhr begonnen und um 15:00 Uhr war er fertig. Es wurde graue Folie verwendet, weil das Grün einfach nicht gefiel! Der Teich wirkt so auch tiefer. Vielen Dank an dieser Stelle an die Firma Milke, die ich nur weiterempfehlen kann!
Das Beste war natürlich, als die Folie drin war – WASSER! Der Schwimmbereich wurde bis knapp an die Kante gefüllt und von da an konnte der Teich täglich zum Abkühlen genutzt werden.
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Hier ist die Technik der Filterbecken gut zu sehen. Im großen Filterbecken strömt das Wasser von unten nach oben, im kleinen Filterbecken von oben nach unten.
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Den Flachwasserbereich belegte ich mit Granit-Terrassenplatten (nur gelegt) und als Einstieg verlegte ich die Blockstufen. Nur Folie erschien uns zu rutschig und optisch ist es so auch schöner!
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Die Blockstufen aufeinander sahen hier noch aus wie Startblöcke. Diese klebte ich mit dem Kleber aus dem Shop zusammen. Sie stehen damit auf der Folie, das Eigengewicht hält sie an Ort und Stelle. Wenn das Wasser gefüllt ist, sieht man den unteren Teil nicht mehr und man kann gut darüber gehen!
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Anfang August 2013
Die Filterbecken sind gefüllt, die Pflanzen (Sortiment aus dem Shop) gesetzt, Technik angeschlossen, Quellsteine aufgestellt – Wasser wieder aufdrehen!
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Ende August 2013
Die Folie befestigte ich mit Hammerschlagnieten oben auf der Mauer. Darauf wurden die Blockstufen bzw. Terrassenplatten in Natursteinmörtel (Dickbettverfahren) gelegt, die Fugen mit Silikon geschlossen.
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Überlauf ja oder nein? Nach langer Recherche und Überlegung beschloss ich doch einen zu machen: zwei Fässer übereinander, unten aufgesägt, zur Hälfte mit Kies gefüllt. So reichen die Fässer unten auf die Sandschicht, wo das Wasser schnell versickert. Mittlerweile bin ich froh, dass ich den Überlauf habe, der Teich braucht ihn seit Herbst auf jeden Fall!
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Ende Oktober 2013
Nun war auch der restliche Garten wieder hergestellt. Der Steg (welcher als Liege aufgeklappt werden kann) wurde noch gebaut, das Holzdeck fertig gestellt (aus Garapa), der Sitzplatz im Kies angelegt. Die Badetonne für den Winter bezog auch noch einen neuen Platz, der Rasen konnte wieder wachsen …
Nur der Sommer war vorbei! Ab 2014 wird genossen – der Garten ist fertig!
2014
Und es wird bereits jetzt genossen! Letzte Woche war das Wetter ja schon ein Traum, so kann es weitergehen. Das Wasser ist nach wie vor seit der Anfangstrübung (ca. 2 Wochen nach Einlassen für eine Woche) super klar und sauber. Ein paar Fadenalgen haben wir nur im Regenerationsbereich um die Pflanzen herum, wenn es nicht mehr wird, bin ich top zufrieden. Die Pflanzen habe ich im Februar bodennah abgeschnitten und es treibt schon wieder alles!
Den Pumpenschacht habe ich mittlerweile etwas umgebaut. Das Pumpenboard wurde wieder abgebaut und ich habe die Anschlüsse direkt an der Wand und am Boden befestigt, so hat auch der Phosphatfilter besser Platz.
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Technische Daten:
Baujahr 2013
Maße:
Volumen 40.000 L
Fläche 41,5 qm
Gesamtinnenmaße: 16,25 x 2,75 m
Schwimmbereich 7,25 x 2,75 m, 1,75 m tief
Bauweise: Komplett mit Betonschalsteinen, Rand mit Blockstufen und Terrassenplatten aus Granit
Folie: grau von Milke
Technik:
2 Filterbecken mit Filterkies Aquagran je 2-8 und 16-32
Skimmer SKF 100
Drainstar
2 Biodrain Filtermatten
Messner ecotec2 Vorfilterpumpe 10.000
Phosguard Absorberfilter 30l
2 Quellsteine aus Schiefer
Gesamtkosten für die ganze Aktion (ohne Gabionen) unter 20 T im Vergleich zu 60-80 T vom Galabauer!
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